Kurt Anton Hueber
Biografie
Kurt Anton Hueber, Komponist und Musikwissenschaftler. Geboren in Salzburg, gestorben in Wien. Er studierte an der Hochschule Mozarteum Salzburg Klavier bei Franz Ledwinka, Komposition bei Johann Nepomuk David und Violoncello bei Georg Weigl (Abschluss der Studien 1948). Er vervollkommnete seine Studien in Wien bei Hans Swarowsky und Clemens Krauss. Studium der Musikwissenschaft und Romanistik (Nebenfach) an der Universität Wien, abgeschlossen 1955.
Nach kurzer Tätigkeit als Korrepetitor in Graz (1949-1950) und am Linzer Landestheater (1958-1960) übernahm er von 1962 bis 1995 die Leitung der Zweigstelle Döbling des Konservatoriums der Stadt Wien. 1980 erfolgte seine Berufung als Lehrbeauftragter für Akustik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien (bis 1993).
Neben seiner kompositorischen Tätigkeit (z.B. die Oper “Schwarz auf Weiß”, 1968) betrieb er intensive Forschungen auf dem Gebiet der Akustik, im speziellen Untersuchungen der Struktur des Glockenklanges, der pseudoharmonischen und unharmonischen Partialtonreihen, der Konsonanz- und Dissonanztheorie, der Klangfarbentheorie, sowie der Spektralstruktur nichtharmonischer Schwingungssysteme. Dies gab dem Schaffen des Komponisten einen besonderen Impuls und eine charakteristische Note, die in den Werken “Glockenspektren” für Klavier und Röhrenglocken (1969), “Spectrales” für Klavier, Vibraphon, Röhrenglocken, 3 Tamtams, und 3 Becken (1970), “Iris” für Klavier, Vibraphon, 3 Tamtams, und 3 Becken (1972), und “Formant spectrale” für großes Streichorchester (1974) zum Ausdruck kommt und ihn zur mikrotonalen Musik führte.
Kurt Anton Hueber war seit 1984 Vorstandsmitglied des Österreichischen Komponistenbundes (ÖKB) und von 1991 bis 1998 Präsident der Internationalen Gesellschaft für Ekmelische Musik.
Auszeichnungen
- 1967Förderungspreis der Stadt Wien
- 1992Würdigungspreis des Landes Niederösterreich für Musik
- 1995Ehrenmitglied der Komponistengruppe Trondheim
Diskografie
- Schallplatte: PREISER RECORDS SPR 10043 (Glockenspektren, für Klavier und Röhrenglocken, op. 13; Iris, für Klavier und Schlagzeug, op. 15)
- Schallplatte: ARICORD 18807 (Requiem, für 4 Horntuben und Kontrabasstuba, op. 21; Osiris, für 4 Horntuben und Kontrabasstuba, op. 27)
- Schallplatte: Der unbekannte Wilhelm Busch, KOCH 13698 (Liederzyklus “Schein und Sein”)
- CD: Vienna Modern Masters, VMM, 2007 (Bläserquintett, op. 10)
- CD: Musik für Cello und Klavier, KOCH - Digital DDD (Sonate für Klavier, op. 7; 2. Sonate für Violoncello solo, op. 25/2)
- CD: Neue Orgelmusik aus Skandinavien und Mitteleuropa, verstan (1. Fantasie für Orgel, op. 1)
- CD: ekmelische musik · STADLER QUARTETT (Streichquartett “Dankos Herz”, op. 37)
Publikationen
- Kurt Anton Hueber: Gli ultimi anni di Giovanni Bononcini. Notizie e documenti inediti. Accademie di Scienze Lettere e Arti di Modena. Società Tipografica Modenese, Modena .
- --: Die Wiener Opern Giovanni Bononcinis von 1697 bis 1710. Dissertation an der philosophischen Fakultät der Universität Wien. .
- --: Nachbildungen des Glockenklanges mit Hilfe von Röhrenglocken und Klavierklängen. In: Acustica. Nr. 26, , S. 334 ff..
- --: Neue physikalische Ableitung des Dreiklanges. In: Instrumentenbau. Musik international. Nr. 29, , S. 426–428.
- --: Pseudoharmonische Partialtonreihen, ihre ekmelischen Intervallstrukturen. Ein neuer Klangraum der Musiktheorie. In: Franz Richter Herf (Hrsg.): Mikrotöne I. Bericht über das internationale Symposium, Mikrotonforschung, Musik mit Mikrotönen, Ekmelische Musik, – in Salzburg. Edition Helbling, Innsbruck/Neu-Rum , ISBN 3-900590-01-X, S. 29–47.
- --: Mathematisch-physikalische Grundlagen einer ekmelischen Intervallehre. In: Franz Richter Herf (Hrsg.): Mikrotöne II. Bericht über das 2. internationale Symposium, Mikrotonforschung, Musik mit Mikrotönen, Ekmelische Musik, – in Salzburg. Edition Helbling, Innsbruck/Neu-Rum , S. 115 ff..
- --: Der österreichische Lyriker Alois Vogel aus dem Blickwinkel des Komponisten. In: Podium. 71, Nr. 1, , S. 26 ff..
- --: Ekmelische Harmonik. In: Horst-Peter Hesse (Hrsg.): Mikrotöne III. Bericht über das 3. internationale Symposium, Mikrotonforschung, Musik mit Mikrotönen, Ekmelische Musik, – in Salzburg. Edition Helbling, Innsbruck/Neu-Rum , ISBN 3-900590-13-3, S. 41–49.
- --: Sendezeiten und Förderung zeitgenössischer inländischer, geschützter E-Musik in den Rundfunkanstalten Deutschlands, Schwedens und der Tschechischen Republik im Vergleich zu Österreich. In: Österreichische Musikzeitschrift. Nr. 47, , S. 656–658.
Publikationen über Kurt Anton Hueber
- Uraufführungen von Werken österreichischer Komponisten. In: Österreichische Musikzeitschrift. Nr. 20, , S. 226.
- Mitteilungen des österreichischen Komponistenbundes. In: Österreichische Musikzeitschrift. Nr. 23, , S. 636.
- Aus der Werkstatt österreichischer Komponisten. In: Österreichische Musikzeitschrift. Nr. 24, , S. 724.
- Walter Szmolyan: Zeitgenössische Komponisten aus Wien. In: Österreichische Musikzeitschrift. Nr. 25, , S. 329.
- Paul Frank, Wilhelm Altmann: Kurzgefaßtes Tonkünstler-Lexikon. 2. Teil: Ergänzungen und Erweiterungen seit 1937. 15. Auflage. Bd. 1: A - K, Heinrichshofen, Wilhelmshaven , S. 309–310.
- Österreichischer Komponistenbund (Hrsg.): Orchesterkatalog zeitgenössischer österreichischer Komponisten. Eigenverlag Österreichischer Komponistenbund/Lafite, Wien .
- E. Kay (Hrsg.): Dictionary of International Biography. 14. Auflage. Bd. 1, Cambridge .
- Neue Werke – junge Künstler. In: Österreichische Musikzeitschrift. Nr. 35, , S. 317.
- Aus der österreichischen Komponistenszene. In: Österreichische Musikzeitschrift. Nr. 41, , S. 600–601.
- Harald Goertz: Musikhandbuch für Österreich. Struktur und Organisation. Österreichische Komponisten der Gegenwart. Doblinger, Wien/München , S. 176.
- Günter Krenn: Nachtsprachen. In: Österreichische Musikzeitschrift. Nr. 48, , S. 440.
- David M. Cummings (Hrsg.): International Who's who in music and musicians' directory. 14. Auflage. Melrose Press, Cambridge , S. 476.
- Harald Goertz, Österreichischer Musikrat (Hrsg.): Beiträge '94. Österreichische Komponisten unserer Zeit. Bärenreiter, Kassel etc. , S. 68.
- Rudolf Flotzinger und Gernot Gruber (Hrsg.): Musikgeschichte Österreichs. Böhlau, Wien/Köln/Weimar , S. 265,274,363.
- Peter Cossé: Tonträger. In: Österreichische Musikzeitschrift. Nr. 51, , S. 685 ff..
- Tonträger. In: Österreichische Musikzeitschrift. Nr. 51, , S. 685.
- Who is who in the world. etc. Chicago.